Vom 10. bis 12. März diskutierten 20 Studierende unter dem Titel „Digitalisierung und Nachhaltigkeit – Technologischen Fortschritt ethisch gestalten“.
Von digitaler Circular Economy bis zu ethischen Fragen rund um KI und digitalen Kolonialismus – gemeinsam diskutierten Student*innen, Wissenschaftler*innen und Praktiker*innen die vielschichtigen Zusammenhänge von Digitalisierung und Nachhaltigkeit. Schnell wurde deutlich: Digitale Technologien bieten nicht nur Chancen für eine nachhaltigere Wirtschaft und Gesellschaft, sondern bringen auch erhebliche ökologische, soziale und ethische Herausforderungen mit sich.
Die zentralen Fragen der Akademie
- Welche ökologischen Konsequenzen hat die Digitalisierung?
- Wie beeinflusst sie soziale Ungleichheiten und globale Machtverhältnisse?
- Welche digitalen Innovationen können zu einer nachhaltigeren Wirtschaft beitragen?
- Und welchen Unternehmen und Technologien können wir überhaupt vertrauen?
Die Akademie bot ein interaktives Programm aus wissenschaftlichen Vorträgen, praxisnahen Anwendungsbeispielen und offenen Diskussionen.
Einblicke ins Programm
Den Auftakt bildete Dr. Martin von Broock (WZGE), der die ethischen Spannungsfelder der digitalen Transformation skizzierte und aufzeigte, wie das WZGE an der Schnittstelle von Wirtschaftsethik, Digitalisierung und Nachhaltigkeit arbeitet. Dr. Friederike Rohde (TU Berlin) beleuchtete die Herausforderungen und Chancen einer nachhaltigeren Digitalisierung und diskutierte mit den Teilnehmenden Lösungsansätze. Prof. Andreas Suchanek (HHL Leipzig) stellte in seinem Vortrag die Frage, ob Künstliche Intelligenz unser gemeinsames Spielverständnis untergräbt.
Am zweiten Tag rückte Prof. Markus Beckmann (Universität Nürnberg) die Potenziale einer nachhaltigen Digitalisierung in den Fokus und zeigte auf, wie smarte Datennutzung eine Circular Economy fördern kann. Im Anschluss thematisierte Sven Hilbig (Brot für die Welt) hingegen die Risiken eines digitalen Kolonialismus und regte eine Diskussion darüber an, wie Tech-Konzerne und Großmächte bestehende Ungleichheiten verschärfen. Ursula Coester (Institut für Internet-Sicherheit) sprach über KI und Verantwortung im Kontext der Vertrauenswürdigkeit.
Am letzten Tag der Akademie zeigte Cornelius Roll (fbeta) das Potenzial digitaler Gesundheitsanwendungen auf und stellte die „App auf Rezept“ als innovatives Beispiel zur Bewältigung aktueller Herausforderungen im Gesundheitssystem vor. Zum Abschluss regte Prof. Heiner Hastedt (Universität Rostock) mit seinem Vortrag „Pragmatisches Engagement für Fortschritte – Philosophische Bemerkungen“ eine vertiefende Reflexion über den Zusammenhang zwischen Digitalisierung und gesellschaftlichem Fortschritt an.
Ein vielseitiges Rahmenprogramm
Begleitet wurde die Akademie durch ein vielseitiges Rahmenprogramm: Neben interaktiven Diskussionen und Workshops fanden ein Speed-Networking-Format sowie eine Stadtführung durch die historische Altstadt Wittenbergs statt. Ein gemeinsamer Abschlussabend in der beliebten Charles Bar bot Gelegenheit für vertiefende Gespräche in lockerer Atmosphäre.
Das abschließende Feedback der Teilnehmenden machte deutlich: Die Frühjahrsakademie bot nicht nur fachlichen Input, sondern auch inspirierende Perspektivwechsel und die Möglichkeit, mit Gleichgesinnten über die Zukunft der Digitalisierung und Nachhaltigkeit zu diskutieren.
Wir danken allen Referent*innen für ihr großes Engagement und der Heinz und Heide Dürr Stiftung für die großzügige Unterstützung.