In Folge 23 sprechen wir mit Prof. Kai Niebert, Präsident des Deutschen Naturschutzrings.
Welche politischen Maßnahmen sind jetzt nötig, um ökologische und wirtschaftliche Nachhaltigkeit miteinander zu verbinden? Welche Bedeutung hat die klimaneutrale Transformation für den Wirtschaftsstandort Deutschland? Und wie reagieren die Unternehmen auf den zunehmenden „Sustainability-Backlash“? Darüber sprechen wir in Folge #23 des WZGE-Podcasts mit Prof. Kai Niebert – Präsident des Deutschen Naturschutzrings und Inhaber des Lehrstuhls für Fachdidaktik Naturwissenschaften an der Universität Zürich. Er zählt zu den profiliertesten Nachhaltigkeitsexperten im deutschsprachigen Raum.
Den Hintergrund liefern die Ergebnisse unserer aktuellen WZGE-Studie „Klimaneutrale Industrie: Orientierungen für eine faire Transformation“ >>> Zum Download der Studie <<<
Gemeinsam mit der E.ON-Stiftung haben wir nach Erhebungen 2022 und 2024 zum dritten Mal Beschäftigte zu Präferenzen, Erwartungen, Veränderungsbereitschaft und Akzeptanzfaktoren in Bezug auf den klimaneutralen Industrieumbau befragt. Unsere Kernergebnisse:
(1) Trotz vieler Krisen möchte die große Mehrheit (80%) der Menschen nicht, dass der klimaneutrale Industrieumbau ausgebremst wird. Fast die Hälfte (49%) wünscht sich sogar mehr Geschwindigkeit.
(2) Klare Erwartungen an die neue Bundesregierung: Mehr Anreize anstatt weniger Ambition. Die Top-3-Prioritäten lauten „Bürokratie abbauen“ (56%), „klimafreundliche Technologien fördern (43%)“ und „Energiepreise für die Industrie senken“ (37%). Nur 5% würden dagegen die Klimaziele verschieben.
(3) Die Menschen schauen mehr auf wirtschaftliche und weniger auf ökologische Nachhaltigkeit. „Soziale Ungleichheit verringern“ bleibt wichtigstes Thema. Der Trend seit 2022 zeigt aber: „Wettbewerbsfähigkeit erhalten“ und „Arbeitsplätze sichern“ haben am meisten zugelegt, während „Klimaschutzziele erreichen“ am meisten verloren hat.
Weitere Ergebnisse und alle Informationen zur Studie sind hier verfügbar.
Der WZGE-Podcast richtet sich an Nachwuchs- und Führungskräfte sowie alle, die sich für Wirtschaft, Ethik, Führung und die Arbeit des WZGE interessieren. Mit aktuellen wirtschaftsethischen Themen möchten wir einen Beitrag zu einer informierten öffentlichen und akademischen Debatte leisten und dabei Brücken zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Politik bauen.