7. Akademie für Energie & Akzeptanz: Soziale Balance im Blick behalten

20 Studierende und Promovierende simulierten am 28.2. in der Hörsaalruine der Charité Berlin den Stakeholder-Diskurs (Foto: Frank Vinken|dwb)

80% der Bevölkerung sehen die Energiewende als Gemeinschaftsaufgabe, zu der jeder in der Gesellschaft einen Beitrag leisten sollte. Wird es jedoch konkret, fallen Wunsch und Wirklichkeit meist auseinander: Nur eine Minderheit ist bereit, sich über energiesparende Verhaltensweisen hinaus auch an technischen Innovationen zu beteiligen.1

Die 7. Akademie für Energie & Akzeptanz zum Thema „Globale Ziele, lokale Auswirkungen: Wie lässt sich die Energiewende sozial nachhaltig gestalten“ beleuchtete dieses Spannungsfeld mit 20 Studierenden und Promovierenden unterschiedlicher Fachrichtungen von 16 Universitäten. Nach wirtschaftsethischen und energiewirtschaftlichen Impulsen stand dabei das Thema Smart Meter-Rollout im Mittelpunkt der Gespräche mit den PraxisexpertInnen von Verbraucherzentrale Bundesverband (VZBV), Bund für Umwelt- und Naturschutz (BUND), Elektrizitätswerke Schönau sowie Westnetz. Während die Energieversorger Smart Meter als Schlüsseltechnologie für die Digitalisierung der Energiewende betrachten, betonen die Verbraucher- und Umweltschützer vor allem Datenschutz- und Kostenaspekte sowie Mehrverbräuche bei Strom und Herstellung bzw. Entsorgung der Geräte.

Höhepunkt der Akademiewoche vom 24.2. bis 1.3.2019 war erneut der simulierte Stakeholder-Dialog, bei dem die Teilnehmenden die Rollen der ExpertInnen einnahmen. Nach einer Keynote von Prof. Ortwin Renn (IASS Potsdam/dynamis) und unter Moderation von Dr. Ursula Weidenfeld gingen sie am 28. Februar in der Hörsaalruine des Berliner Medizinhistorischen Museums auf die Suche nach gemeinsamen Lösungsansätzen. Dabei wurde schnell deutlich, dass das Gelingen des „Gemeinschaftswerks Energiewende“ Kompromisse erfordert, für die vertrauensbildende Dialoge eine unabdingbare Voraussetzung sind.

Über das Verhandlungsergebnis und den Weg dorthin lesen Sie hier mehr.

Mitteldeutsche Zeitung, 2.3.2019: WZGE besucht Ferropolis - Der Horizont wird weiter

1„Soziales Nachhaltigkeitsbarometer der Energiewende 2018“