In der 6. Wittenberger Herbstakademie beschäftigten sich 18 Studierende mit den ethischen Herausforderungen der Digitalisierung. Dabei diskutierten sie insbesondere die Auswirkungen auf die gesellschaftliche Debatte.
Desinformationen und Hassrede im Netz stellen uns auf eine harte Probe. Trotzdem müssen wir uns mit ihnen auseinandersetzen. Als Gesellschaft müssen wir im Dialog bleiben, denn weitere Polarisierungen gefährden den demokratischen Konsens. Auch in diesem Jahr bereicherten renommierte Expert*innen aus Wissenschaft und Praxis das Programm vom 8. bis 12. November und vermittelten den Teilnehmenden sowohl die wissenschaftlichen Grundlagen der Wirtschafts- und Unternehmensethik als auch Einblicke in die Praxis. Passend zum Schwerpunktthema „Fake News, Filterblasen & Social Bots – Wie verändert die Digitalisierung den öffentlichen Diskurs?“ sprachen unter anderem Britta Schönhütl (Leiterin des Bereichs Social Media und Leserdialog bei der Süddeutschen Zeitung) und David Whigham (Nachrichtenchef von ntv) über die Herausforderungen im Umgang mit Hate Speech und Desinformation. Alexander Sängerlaub (Direktor des Think Tanks „Futur Eins“ und Experte für digitale Öffentlichkeiten) teilte spannende Erkenntnisse zur Nachrichtenkompetenz der Bevölkerung und diskutierte mit den Teilnehmenden darüber, wie Medienkompetenz vermittelt werden kann.
Unternehmensvertreter*innen lieferten Einblicke in ihre Arbeit: Bartosz Przybylek und Felix von Roesgen (Experten für Corporate Digital Responsibility von der Unternehmensberatung whyzer) diskutierten mit den Studierenden von 15 Universitäten darüber, wie digitale Unternehmensverantwortung in der Praxis aussehen kann. Und Stefanie Valdés-Scott (Leiterin Governmental Relations bei Adobe) stellte die „Content Authenticity Initiative“ vor, einen wichtigen Ansatz zur Bekämpfung von Fake News. Fundiert wurden die Praxisbeiträge durch die vorherige Auseinandersetzung mit den wissenschaftlichen Grundlagen: Prof. Philipp Schreck (MLU), Prof. Andreas Suchanek (HHL) und Prof. Ingo Pies (MLU) stellten ihre Forschung vor und vermittelten so verschiedene Perspektiven der Wirtschafts- und Unternehmensethik. Dr. Nils Kruse, Alumni des WZGE-Doktorandenkollegs „Ethik und gute Unternehmensführung“ bearbeitete mit den Teilnehmenden eine Case Study zum Thema Verantwortung.
Abgerundet wurde die Akademiewoche durch ein vielseitiges Rahmenprogramm, das unter anderem aus einem „Speed Dating“ zum gegenseitigen Kennenlernen, einer Stadtführung durch die historische Wittenberger Altstadt sowie einem gemütlichen Abschlussabend in der beliebten Charles Bar bestand. Die Teilnehmenden waren begeistert von den spannenden Impulsen und engagierten Diskussionen, wie zahlreiche positive Rückmeldungen zum Format und den einzelnen Beiträgen in der Auswertung belegen.